Tanzania Musikreise. Musik, Gesellschaft und Politik

Termin:

 

02. Februar - 16. Februar 2025


Preis:

EUR 1.895,- / Person im Doppelzimmer

EUR 2.095,- / Person im Einzelzimmer


„African music under African skies“ -

das ist das Motto des Musik-Festivals Sauti za Busara (Klänge der Weisheit), das jedes Jahr im Februar in der Altstadt Sansibars gefeiert wird. Zahlreiche Bands, Musikerinnen und Musiker aus verschiedenen Regionen Afrikas bringen den musikalischen Reichtum des vielfältigen Kontinents auf die open air Bühne im historischen Old Fort.


 

Umrahmt wird das Festival von der immer wieder faszinierenden Kulisse der Stone Town, der Altstadt Sansibars - seit dem Jahr 2000 UNESCO-Weltkulturerbe! - mit ihren verwinkelten Gassen, dem Zusammenspiel afrikanischer, arabischer, indischer und europäischer Einflüsse, ihrer unwiderstehlichen Gastfreundlichkeit und dem stets aufs neue atemberaubenden Farbenspiel des Indischen Ozeans.

 

Und nicht zu vergessen, den bezaubernd eigenwilligen Musikstilen Sansibars, arabisch, afrikanisch, indisch und europäisch beeinflusst, die den Charakter der Inseln als wahres Weltkulturerbe so trefflich wie sinnlich erfahrbar machen.

 

Musik spielt in Tanzania eine wichtige Rolle: Zur Unterhaltung, aber auch zur Vermittlung politischer und gesellschaftlicher Anliegen. Am TaSUBa, dem staatlichen Institut für Kunst und Kultur in Bagamoyo beschäftigen wir uns unter anderem mit der Bedeutung von Musik im Bemühen um die Schaffung einer geeinten Nation im multikulturellen und multireligiösen Tanzania. Wir fragen danach, welche Auswirkungen die koloniale Herrschaft auf das Verständnis der eigenen (traditionellen) Kultur hatte und vielleicht noch hat. Und wir lernen, wie Musik und Musiker:innen in gegenwärtigen politischen Auseinandersetzungen genutzt und instrumentalisiert werden.

 

Selbstverständliche beschäftigen wir uns mit Bagamoyos reicher und nicht nur rühmlicher Geschichte als Handels- und Hafenstadt. Und als Hauptstadt der deutschen Kolonie. Den sichtbaren und unsichtbaren Spuren dieser Vergangenheit widmen wir einen ganzen Tag.

Die Millionenmetropole Dar es Salaam war schon immer eine Musikhochburg. In den 1960er Jahren entstand hier eine lebendige Szene für Tanzmusik (die aber oft politisch oder gesellschaftspolitisch aufgeladen war), und seit den 1990er Jahren ist Dar eine Hochburg der afrikanischen Rapmusik. Mit Hintergründen des in den Anfangsjahren sozialkritischen Bongo Flava – mittlerweile ein Sammelbegriff für swahilisprachige Popmusik – beschäftigen wir uns. In Dar es Salaam lernen wir auch die Arbeit des Kigamboni Community Centers (KCC) kennen. Das KCC leistet sozialpädagogische Arbeit für junge Menschen aus schwierigen sozialen Verhältnissen der überwiegend armen Bevölkerung des Stadtteils.

Auch wenn Musik das verbindende Element dieser politischen Bildungsreise ist, lernen wir selbstverständlich auch verschiedene andere Aspekte der Region kennen. In zahlreichen Gesprächen mit Menschen aus Bagamoyo, Dar es Salaam und Sansibar erfahren wir über die Rolle des Islam, der Situation von Frauen, Chancen und Risiken des Tourismus, Erfolgen und Herausforderungen von Bildungs- und Gesundheitswesen und vieles mehr. Beim Besuch einer Plantage erfahren wir über Anbau und Nutzung der vielen Gewürze, denen Sansibar den Beinamen "Gewürzinseln" verdankt.
Und an allen drei Orten werden wir immer wieder mit den Spuren der deutschen Kolonialgeschichte konfrontiert.

Wer möchte, kann die Reise selbstverständlich verlängern.

 

 

Für diese Reise wird eine Anerkennung als Bildungsurlaub derzeit geprüft.