Sansibar / Dar es Salaam - Reiseverlauf

DSM - indische Einflüsse
DSM - indische Einflüsse

Anreise

Ihre Reise beginnt mit der von Ihnen selbst organisierten Fahrt zu Ihrem Abflughafen in Deutschland und dem Flug nach Dar es Salaam. Selbstverständlich unterstützen wir Sie bei der Organisation des Transports vom Flughafen zum Hotel in Dar es Salaam. Die Übernachtung von Freitag auf Samstag ist für Sie organisiert und im Reisepreis inbegriffen.

 

1. Tag (Samstag): Ankunft in Dar es Salaam

Am späten Vormittag treffen wir uns zum Brunch und Kennenlernen auf der Dachterrasse unseres Hotels. Dann starten wir gemeinsam ins 'indische Viertel' der Innenstadt - wo wir auch wohnen. Selbstverständlich werden wir dann auch in einem der vielen indischen Restaurants zu Abend essen.

 

2. Tag (Sonntag): Fischmarkt und Überfahrt nach Zanzibar

Selbstverständlich ist für einen in Hamburg ansässigen Reiseveranstalter der sonntägliche Besuch eines Fischmarktes ein absolutes Muss! Auf den ersten Blick mag der Fischmarkt von Dar es Salaam wie ein einziges großes Durcheinander wirken. Wie wohl durchdacht und arbeitsteilig organisiert dieser Markt tatsächlich ist, erfährt man erst beim Gespräch mit den dort arbeitenden Menschen. Ob Thunfisch, Kingfish und Red Snapper; Krabben, Krebse und Garnelen - man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Die Überfahrt mit der Fähre nach Zanzibar dauert etwa zwei Stunden. Nach der Einreise in den halbautonomen Inselstaat beziehen wir das Hotel Kiponda in der historischen Stone Town, zwischen dem Palastmuseum und dem Haus der Wunder gelegen.

Zanzibar Stone Town
Zanzibar Stone Town

3. Tag (Montag): Zanzibar - Vom Verfall zum Weltkulturerbe und das Erbe der Dhows 

Ohne die Dhows, jene Segelschiffe, die seit Jahrhunderten die Kulturräume Arabiens, Indiens und Ostafrikas verbinden, wäre Zanzibar niemals zu diesem sagenumwobenen Ort geworden. Nach einer Einführung in die Geschichte der Welterbestätte Sansibar lernen Sie Farid kennen, der eine kleine Kulturorganisation leitet und uns durch die verwinkelten Altstadt-Gassen führt, uns die Bedeutung der reich geschnitzen Zanzibar-Türen und der verschiedenen Architekturstile erklärt. Nachmittags begegnen Sie in der Dhow Countries Music Academy der reichen Musiktradition Zanzibars und erfahren von der Arbeit der Musikschule. Abends besteht die Möglichkeit, zanzibarische Musik bei einem Konzert im Innenhof des historischen Gebäudes zu genießen.

 

4. Tag (Dienstag): Zanzibar - Politik und Geschichte

Eine zanzibarische Prinzessin in Hamburg? Said al-Gheithy hat ein Museum über Prinzessin Salme, die spätere Emily Ruethe, aufgebaut, das nicht nur über diese bemerkenswerte Frau und ihre Liebesbeziehung zu einem Hamburger Kaufmann informiert, sondern diese auch in einen historischen und globalen Kontext einbindet. Die Journalistin Salma Said empfängt uns schließlich in ihrem Büro zum Gespräch über die politischen Entwicklungen in der jungen Demokratie. Und an eine dunkle Seite der zanzibarischen Geschichte erinnert uns der Besuch des ehemaligen Sklavenmarkts.

nicht nur Gewürze...
nicht nur Gewürze...

5. Tag (Mittwoch): Zanzibar - Gewürze und Touristen

Mit Eco & Culture Tours Zanzibar, einer Dorfentwicklungsorganisation, die ihre Arbeit durch Tourismus finanziert, fahren wir aufs Land in eine shamba und lernen dort tastend und schmeckend, riechend und ratend viele der Gewürze kennen, die Zanzibar den Beinamen "Gewürzinseln" gegeben haben. Der Ausflug schließt mit pilau, ndizi za nazi und kisamvu - gewürztem Reis, Kochbananen in Kokos, einer Zubereitung von Cassavastrauch-Blättern und weiteren Köstlichkeiten der zanzibarischen Küche. 

Nach dem Mittagessen treffen wir die Mitarbeiter von Eco & Culture Tours Zanzibar wieder zum Gespräch über Nutzen und Schaden des Tourismus in Zanzibar. Am Nachmittag ist Raum für eine gemeinsame Zwischenauswertung und Reflexion. Wir setzen uns dabei auch mit der Möglichkeit des unvoreingenommenen interkulturellen Beobachtens und Lernens auseinander.

 

6. Tag (Donnerstag): Zanzibar - Gesellschaft und Religion

Islam und Frauen - wie ist das in Zanzibar? Mitarbeiterinnen der Frauenrechtsorganisation TAMWA (Tanzania Media Women Association) werden mit uns darüber sprechen. Später treffen wir Dr. Issa Ziddy von der Staatsuniversität von Zanzibar. Von ihm erfahren wir über die Rolle des Islam in Zanzibar und die Erfahrungen mit dem Zusammenleben der Religionsgemeinschaften.

Der Rücken ist rot!
Der Rücken ist rot!

7. Tag (Freitag): Moto Frauenprojekt - Jozani Forest - Ostküste

Wir verlassen Zanzibar Stadt und fahren dem Wochenende entgegen. Doch zunächst halten wir in dem kleinen Ort Pete, wo wir zu Gast in der Werkstatt des Frauenprojekts 'Moto' sind. Wir lernen die Arbeit des Projekts kennen und machen unter anderem Bekanntschaft mit der traditionellen Flechtkunst ukili. Die Fahrt geht weiter zum Jozani Forest / Chwaka Bay National Park. Hier erfahren wir unter anderem von der Bedeutung der Mangrovenmälder für den Küstenschutz und begegnen den nur in Zanzibar vorkommenden Red Colobus Affen. Am späten Nachmittag erreichen wir die Ostküste, unser Domizil für die nächsten drei Tage. 

 

8. Tag (Samstag) und 9. Tag (Sonntag): Wochenende am Indischen Ozean

An beiden Tagen gibt es kein offizielles Programm. Die Küstenorte und der Indische Ozean bieten jedoch zahlreiche Möglichkeiten für alle, die noch nicht ans Ausruhen denken: Ein Schnorchelausflug im türkisblauen Ozean, Schwimmen, Strandspaziergänge oder Ausflüge mit dem Fahrrad - selbst eine PADI-Tauchstation ist nicht weit entfernt. 

Jambiani Village Tour
Jambiani Village Tour

10. Tag (Montag): Jambiani - Cultural Village Tour

Obstbäume in Korallengestein? Noch vor ein paar Jahren wurden die Mitarbeiter der Dorfentwicklungsorganisation Eco & Culture für diese Idee ausgelacht. Doch inzwischen haben auch viele andere die Methode aufgegriffen und ernten ihre eigenen Früchte. Dieses und andere erfolgreiche Projekte von Eco & Culture lernen wir bei der Tour kennen. Aber wir erfahren auch von der Geschichte des Ortes, lernen über Anbau und Vermarktung von Seetang und treffen einen hochbetagten Kräuterheilkundler. Und wir sehen, was man alles aus den Bestandteilen der allgegenwärtigen Kokospalmen herstellen kann: Seile und Taue, Öle und Seifen, Matrazen und Möbel, Zäune, Hausdächer, Schöpfkellen... Und zum Essen, Trinken und Kochen werden sie selbstverständlich auch genutzt!

 

11. Tag (Dienstag): Rückfahrt nach Dar es Salaam

Mit der Fähre geht es zurück nach Dar es Salaam und wir beziehen unser Hotel im Stadtteil Kijitonyama, einem afrikanischen Mittelschichtviertel. Das Viertel mit seinen Wohngegenden, Geschäften, dem nahegelegenen Busbahnhof und dem Markt sehen wir uns am Nachmittag etwas näher an.

 

Bagamoyo - koloniale Spuren
Bagamoyo - koloniale Spuren

12. Tag (Mittwoch): Bildungschancen, wirtschaftliche Entwicklung und Demokratie in Tanzania

Wir besuchen die Universität von Dar es Salaam, die größte und bedeutenste Hochschule des Landes. Dort bekommen wir Informationen über das Bildungswesen und die Bildungschancen für junge Menschen Tanzanias. Ein Politikwissenschaftler informiert uns über die Entwicklung von Demokratie und Menschenrechten im Land. Über das Gesundheitswesen sprechen wir mit einem Arzt.

 

13. Tag (Donnerstag): Bagamoyo - Kolonialismus, Sklavenhandel und Missionierung

Die Exkursion nach Bagamoyo konfrontiert uns mit der deutschen Kolonialgeschichte in Ostafrika. Nach etwa zweieinhalb Stunden Fahrtzeit erreichen wir die 80 km nördlich von Dar es Salaam gelegene Kleinstadt. Bevor die deutsche Kolonialmacht Ende des 19. Jahrhunderts Bagamoyo zu ihrer Hauptstadt machte, war die Stadt Ausgangs- und Endpunkt großer Handelskarawanen. Hier war auch der Ort, an dem viele versklavte Menschen das afrikanische Festland für immer verließen und über die Zwischenstation Zanzibar auf den Weg ins Ungewissse gezwungen wurden. Bagamoyo war aber auch Ausgangspunkt von europäischen Forschungsreisen und Missionierungsexpeditionen. 

Mit Hilfe eines Stadtführers zeichnen wir beim Besuch der historischen Gebäude diesen Teil der Geschichte nach; wir fragen nach Ursachen des Kolonialismus und danach, wie dieser noch heute das Denken und Handeln im Nord-Süd-Verhältnis beeinflusst. 

 

14. Tag (Freitag): Kariakoo, Wonder Workshop und Jugend in Dar es Salaam

Morgens erkunden wir Kariakoo - Ostafrikas größtes Marktviertel und einen außergewöhnlich dynamischen Stadtteil. Obst und Gemüse, Stoffe, Elektronik und Haushaltswaren - in den Läden und mitten auf der Straße wird fast alles feilgeboten, was man zum Leben braucht.

Wahre Wunderwerke bestaunen wir anschließend im Wonder Workshop, einem Zentrum für körperbehinderte Kunsthandwerker_innen. Und am späten Nachmittag treffen wir uns mit Jugendlichen aus Dar es Salaam - der größten Bevölkerungsgruppe Tanzanias.

Huruma ya Mungu haina rufaa
Huruma ya Mungu haina rufaa

15. Tag (Samstag): Auswertung der Reise und das Kigamboni Community Centre

Zur Auswertung der Reise fahren wir nach Kigamboni auf die andere Seite der Hafenbucht. In einem Strandlokal setzen wir uns zu einer inhaltlichen und einer organisatorischen Evaluationsrunde zusammen. Wer möchte, kann hier ein letztes Bad im Indischen Ozean zu genießen, bevor es wieder zurück in den Winter nach Deutschland geht. Vorher aber besuchen wir das Kigamboni Community Center, das unter anderem mit Kunst, Musik und Akrobatik sozialpädagogische Arbeit für den benachteiligten Stadtteil leistet. Und Samstags Abends gibt es immer eine große Show für die Bewohner:innen des Stadtteils - und Gäste wie uns!  

 

Heimreise

Die Übernachtung vom Samstag auf den Sonntag ist noch im Reisepreis inbegriffen. Eine hoffentlich spannende Reise mit vielen Eindrücken und Erkenntnissen ist zu Ende. Aber wer möchte, hat selbstverständlich die Möglichkeit, in eigener Regie noch weitere Aspekte des großartigen Landes Tanzania kennenzulernen.

 

Da wir bei dieser Reise keine touristischen Routineangebote buchen, sondern mit Menschen aus verschiedenen Kontexten zusammenarbeiten, kann es - bedingt durch deren persönliche Zeitplanung - zu kurzfristigen Änderungen im Programmablauf kommen.